Die Vielfalt der Klimazonen auf Sri Lanka erlaubt das Gedeihen einer
höchst artenreichen Pflanzenwelt. Vier verschiedene Waldformen mit
rund 1.500 Baumarten lassen sich als grobe Einteilung unterscheiden. Die
Wälder bedecken heute nur noch 20% der Fläche Sri Lankas.
Brennstoffmangel, die verbreitete aber zurückgehende Brandrodung (Chena)
und die wachsende landwirtschaftliche Nutzfläche haben den Schwund der
Wälder bewirkt. Seit einigen Jahren wird im Hochland mit
schnell wachsenden Piniensorten und Eukalyptus aufgeforstet, im Tiefland
mit Nutzholz, meist Teakplantagen.
Tropische Monsunwälder sind am weitesten verbreitet und wachsen in den
Trockenregionen oder am Fuß des Berglands bis etwa 500 m Höhe. Auch dies
ist schon so genannter Sekundärwald, das heißt er wurde einmal abgeholzt
und ist nachgewachsen. Die meisten Bäume dieses Waldes werfen jährlich
die Blätter ab.
Am eindrucksvollsten, mehrstöckig in seinem Aufbau, ist der tropische,
immergrüne üppige Regenwald. Dominierend sind die 45 - 50 m hohen
Urwaldriesen. Dieser noch nie abgeholzte Primärwald ist allerdings nur
noch im Sabaragamuwa-Bergland
(
Sinharaja
Rainforest Reserve) bei Ratnapura und im Knuckles-Massiv
nordöstlich Kandy erhalten und als Reservat geschützt.
Höher, in den Lagen zwischen 500 und 1.500 m, an den West- und
Südwesthängen des zentralen Berglands, ist der tropische Regenwald
ebenso üppig und immergrün, wächst aber nur bis etwa 25 m Höhe. Dieser
Primärwald beherbergt mehr als 100 wild wachsende Orchideenarten und
unzählige Kletter- und Schlingpflanzen.
Auf dem 'Dach' Sri Lankas stehen noch einige Reste der tropischen
Nebelwälder, die früher die Berge über 1.500 m Höhe bedeckten. Sie
mussten den Teeplantagen ebenso weichen wie dem ausgedehnten Gemüseanbau,
und man findet diesen niedrig wachsenden Urwald mit dichtem Unterholz aus
Bambusarten, vielen Rhododendren, Moosen und Flechten nur noch auf den
höchsten Gipfeln (
Adam's
Peak, Pidurutalagala) und am Rand der Hochebene, vor allem in
den
Horton Plains.
In den trockenen Regionen im Süden und Norden nimmt eine artenarme,
oft dornige Busch- und Strauchvegetation den Platz der Wälder ein. Entlang der Flussmündungen und der zahlreichen Lagunen haben sich
dichte Mangrovenwälder gebildet. Die auf Stelzen im Brackwasser
heimischen Pflanzen sind wahre Pioniere. Sie schieben sich immer weiter
ins Wasser vor, und die Anlagerung von Sand zwischen ihren Wurzeln bietet
die Grundlage für das Wachstum von anderen Pflanzen.
|