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Peradeniya - Die Flora einer Tropeninsel
Peradeniya - Die Flora einer Tropeninsel




Die Königlichen Botanischen Gärten in Peradeniya wurden im Jahr 1821 eingerichtet, sechs Jahre nach der endgültigen Besetzung des Königreiches Kandy durch die Briten. Weniger als 6 Km von Kandy, ikn Richtung  Colombo, bildet der große Sandfluss, der Mahaweli Ganga, eine hufeisenförmige Halbinsel, auf der auf rund 62 ha einer der schönsten, viele sagen der schönste botanische Garten der Welt liegt. Die Fruchtbarkeit der durch den Mahaweli Ganga angeschwemmten Erde und das ausgeglichene Klima verdankt der Royal Botanic Garden seine Pracht. 

Zunächst eine Versuchsstation für Nutzpflanzen, begann sich erst um die Jahrhundertwende des letzten Jahrhunderts der Charakter des heutigen Gartens auszuprägen mit Blumen und Gartenpflanzen sowie tropischen Bäumen aus vielen Ländern, Gewürzgärten und intensiver Orchideenzucht. Das Orchideenhaus beherbergt zahllose wild wachsende Kostbarkeiten und die schönsten Züchtungen. Es ist weltweit berühmt. Zwar kann man den Park mit dem Auto durchfahren, aber es empfiehlt sich unbedingt ein Spaziergang durch das von rund 200 Gärtnern und Wissenschaftlern betreute Gelände.

Gleich am Eingang sieht man rechts die »Königin der blühenden Bäume« (Amherstia nobilis), leuchtend gelb und rosarot blühende Bäume aus Myanmar (Burma) und Malakka. Sie sind über 100 Jahre alt und lassen tagsüber zum Schutz vor der Sonne ihre Blätter schlaff herabhängen, um sie erst am späten Nachmittag wieder zu entfalten. Besonders spektakulär ist ein riesiger »Regenschirmbaum« aus der Gattung des Ficus benjamini. Seine Krone spendet einen über 1.600 m² großen Schatten.

Im Park gleich rechts ist der Gewürzgarten (1). Von der schnurgerade den Garten durchziehenden Straße zweigt ein Weg rechts zum Orchideenhaus (2) und zum üppigen Blumengarten (3) ab. Gleich daneben gelangt man zum Farngarten (4). Östlich des Blumengartens verläuft die Palmyra-Palmen-Allee (5), weiter nach Norden die Kohlpalmen-Allee (6), zwei von zahlreichen Wegen, die von verschiedenen Palmensorten gesäumt werden. Die besonders als Blickfang wirkende Kohlpalmen-Allee wurde 1905 angelegt, die Bäume stammen aus Panama und haben ihren Namen von der runden Verdickung am Fuß des hohen Stammes. Südlich des großen Platzes (7), um den herum vom Zaren von Russland  (1891) bis zum Bundeskanzler Kiesinger viele Staatsbesucher einen Baum gepflanzt haben, erstreckt sich die Königspalmen-Allee (8), 1950 neu angepflanzt. 

Entlang des Mahaweli an der Westseite des Parks, wo übrigens einige Szenen des Films »Die Brücke am Kwai« gedreht wurden, stehen große grüne Bambusstauden. Nach dem Monsun kann man den Schösslingen förmlich beim Wachsen zusehen. In acht bis zehn Wochen schießen sie 3 m hoch.

In der Südwestecke des Gartens verläuft eine weitere Allee, gesäumt von den mächtigen Fächerpalmen (9). Sie werden 30 m hoch. Im Alter von 30 bis 40 Jahre treiben sie einen 5-6 m langen kegelförmigen weißen Blütenstand empor und sterben dann ab. In unmittelbarer Nachbarschaft vermittelt ein Palmengarten (10) Übersicht über die Vielzahl dieser Bäume und ein Kräutergarten (11) über Heilkräuter, wie sie in der heimischen Ayurveda-Medizin verwendet werden. Was in vielen der großen Tropenbäume braun und beutelartig herabhängt, sind keine Früchte, sondern tagsüber ruhende Fliegende Hunde deren eigentümlicher Geruch sich im Umfeld der Rastplätze verbreitet.

     
 

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