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Moors
Moors
Moors ist der durch die Portugiesen
eingeführte und auch heute noch gebräuchliche Ausdruck für Sri Lanker moslemischen Glaubens. Der Anteil der Moslems an der Gesamtbevölkerung Sri Lankas beträgt ungefähr 7% und umfasst eine Gruppe von Minderheiten, welche die Religion des Islam in unterschiedlichen Ausrichtungen praktiziert. Wie andere, auf der Insel ansässigen ethnischen Gruppen auch, sind die Moslems im Besitz eigener sakraler Stätten, religiöser und kultureller Vorbilder, sozialer Gefüge und sogar eigener Sprachen. Die moslemische Gemeinschaft teilt sich in drei Gruppen, die Sri Lanka Moors, die Indien Moors und die Malayen, eine jede mit eigener Geschichte und Traditionen.
Die Sri Lanka Moors bilden mit ca. 93% der moslemischen Bevölkerung Sri Lankas, die Hauptgruppe. Sie führen ihre Ursprünge auf arabische Händler zurück, die zwischen dem 8. uns 15. Jhrh. Den Süden Indiens und Sri Lanka bereisten. Sie führten die damals im indischen Seehandel übliche tamilische Sprache ein und ließen sich dauerhaft in Sri Lanka nieder. Die Sri Lanka Moors lebten hauptsächlich in den Handelsorten an der Küste und in landwirtschaftlichen Gemeinschaften, wo sie ihr islamisches kulturelles Erbe bewahrten aber auch südasiatische Sitten übernahmen. Während der der portugiesischen Kolonialzeit wurden die Moors verfolgt und viele von ihnen flüchteten sich ins zentrale Hochland, wo ihre Nachfahren auch heute noch präsent sind. Die Sprache der Sri Lanka Moors ist Tamil oder aber eine Art von arabischem Tamil, das sehr viele aus dem arabischen stammende Vokabeln verwendet. An der Ostküste werden die Familienlinien durch die Frauen bestimmt, ähnlich dem Verwandschaftssystem in Kerala, dem Bundesstaat in Indiens Südwesten, allerdings immer nach den strengen Regeln des islamischen Rechtes.
Die Indien Moors sind Moslems, die ihre Herkunft auf Immigranten zurückführen, die auf der Suche nach geschäftlichen Möglichkeiten während der Kolonialzeit nach Sri Lanka kamen. Einige dieser Immigranten kamen bereits während der portugiesischen Besatzung, andere während der britischen Herrschaft aus verschiedenen Teilen Indiens. Die
Memon, ursprünglich aus Sind im heutigen Pakistan, kamen um 1870 nach Sri Lanka und zählten in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts nur ungefähr 3.000 Köpfe. Die
Bora und die Khoja kamen um 1880 aus dem nordwestlichen Indien (Bundesstaat Gujarat) und zählten in den 80er Jahren zusammen nur 2.000 Menschen. Diese Gruppen waren immer darauf bedacht ihre eigenen religiösen Stätten, kulturellen Eigenarten und die Sprachen ihrer Herkunftsländer zu bewahren.
Die Malayen stammen aus Südostasien. Deren Vorfahren kamen ins Land als sowohl Sri Lanka als auch Indonesien holländische Kolonien waren. Die meisten dieser frühen malayischen Immigranten
waren Soldaten, die von der damaligen holländischen Verwaltung ins Land geholt wurden und die dann beschlossen im Land zu bleiben. Andere malayische Immigranten waren Strafgefangene oder Mitglieder indonesischer Handelshäuser, die hierher verbannt wurden und die Insel niemals mehr verließen. Hauptbestandteil der malayischen Identität ist deren noch im Gebrauch befindliche malayische Sprache (bahasa melayu), die mittlerweile zahllose Wörter aus Sinhalese und Tamil übernommen hat und eigentlich nur noch familienintern gesprochen wird. Zwischen 1980 und 1990 machten die Malayen ungefähr 5% der moslemischen Bevölkerung Sri Lankas aus.
Die Moors haben sich relativ problemlos gesellschaftlich
integriert. Zu Spannungen rassistischer oder religiöser Art mit der
singhalesischen Mehrheit kommt es praktisch nicht. Moors leben vorwiegend
in den Städten. Im Raum Hambantota, im Süden des Landes, leben
malayische Moslems, die an der arabischen Sprache festhalten, während die
Moors meist Tamil sprechen. Als Händler kamen sie immer mit allen Rassen
und Gruppen in Sri Lanka in Kontakt, kannten und übernahmen deren
Gewohnheiten. Hier ist sicher der wesentliche Grund für ihre Anpassung an
die Gesellschaft des Landes zu suchen. Durch ihre Religion bedingt, bilden
die Moslems gleichwohl in Städten und Dörfern kleine Kolonien.
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